„Die religiös und weltanschaulich neutrale Gemeinschaftsschule soll im gesamten Bundesgebiet die staatliche Regelschule sein.“
Dieser nicht ganz selbstverständliche Gedanke stammt aus der Feder von Liselotte Funcke (und Ingrid Matthäus). In ihrer Zeit als FDP-Politikerin formulierte Liselotte Funcke diese Zeilen im Jahre 1974 als eine von dreizehn Thesen in einem beachtlichen Papier: „Freie Kirche im Freien Staat.“
In einem bunter gewordenen Deutschland, das als Industrienation und Einwanderungsland eine gelingende Integration benötigt, stellt dieser Gedanke unserer Auffassung nach eine geeignete Grundlage dar, um …
… in Zusammenarbeit mit den Eltern junge Menschen zu mündigen und weltoffenen Bürgern zu erziehen und
… ihnen einen bestmöglichen Schulabschluss nach eigenem Leistungsstand zu ermöglichen, ungeachtet ihrer nationalen, religiösen, sozialen oder kulturellen Herkunft.
Liselotte Funcke – eine Kurzbiographie
* 20. Juli 1918 in Hagen
† 1. August 2012 in Hagen
1937 Abitur am Realgymnasium
1941 Ausbildung zum „Diplom-Kaufmann“
bis 1969 Prokuristin bei Funcke & Hueck
1946 Eintritt in die FDP
1964 erstmals Mitglied im Bundesvorstand der FDP
1967-1978 Bezirksvorsitzende der FDP Westfalen-West
1977-1983 stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP
1950-1961 Mitglied im Landtag von NRW
1961-1979 Mitglied im Bundestag
1965-1969 stellvertretende Bundestagspräsidentin
1972-1979 Vorsitzende des Finanzausschusses des Bundestags
1979-1980 Wirtschaftsministerin in NRW
1981-1991 Ausländerbeauftragte der Bundesregierung
1999 Ehrendoktorin der Fernuniversität Hagen
2003 Ehrenbürgerin von Hagen
Liselotte Funcke war etwas Besonderes …
… als Politikerin war sie eine Ausnahmeerscheinung in einer Männerdomäne,
… zumal sie Finanzpolitikerin war und Wirtschaftsministerin wurde, später auch stellvertretende Bundestagspräsidentin,
… sie prägte das Amt der „Ausländerbeauftragten“ und wurde so für viele Deutsche und Noch-nicht-Deutsche ein Vorbild für Authentizität und gesellschaftliches Engagement,
… sie setzte sich in der Stiftung Volmarstein für Menschen mit Behinderung ein,
… als Hagenerin übernahm sie bei mehreren Projekten die Schirmherrschafft, so etwa beim Eugen Richter-Turm-Verein, beim Förderverein des Buschey-Friedhofs und bei EIN HAUS FÜR KINDER,
… nicht zuletzt deshalb ist sie Ehrenbürgerin unserer Stadt geworden.