Nahezu alle Schülerinnen und Schüler lesen regelmäßig einmal in der Woche in einem Buch, das sie später im Klassenrahmen präsentieren, z. B. durch das Vorlesen ausgesuchter Textstellen und selbst verfasster Gedichte, durch das Vorstellen von Steckbriefen zu ausgewählten Figuren oder durch das Vortragen von Empfehlungen. Diese „Lesezeit“ ist verbindlich in einer der Arbeitsstunden verankert: Jeweils eine Lehrkraft begleitet den Großteil der Klasse für eine Zeitstunde in die Schüler-Bibliothek im Mensagebäude, später ggf. auch an andere Lern- und Leseorte wie z. B. die Stadtbücherei. Dort stellt die Lehrkraft ggf. weitere nötige Materialien zur Verfügung, unterstützt den Leseprozess durch Beratung und vor allem Bestärkung und schafft so eine Beobachtungsbasis für eine individuelle Würdigung der erstellten Produkte. Die Schülerinnen und Schüler lesen in der Regel in einem Buch eigener Wahl. Allerdings gilt: Falls sie Sach- oder Comicbücher auswählen (derzeit ist „Gregs Tagebuch“ äußerst beliebt), müssen sie anschließend eine klassische Ganzschrift lesen. Begleitend zum Lesen führen die Schülerinnen und Schüler ein Lesetagebuch, um ihren Fortschritt angemessen zu dokumentieren. Jene Schüler, bei denen noch signifikante Lücken bei der Lesefertigkeit bzw. beim Grunderwerb der deutschen Sprache überhaupt bestehen (Deutsch als Zweitsprache), nehmen stattdessen an der Kleingruppenarbeit „Deutsch extra“ teil. Ergänzt wird das Konzept der Leseschule schließlich durch Vorlesewettbewerbe und die Vorlesetage an verschiedenen Grundschulen. Am 05.12.2014 etwa fand bereits der erste Nikolaus-Vorlesetag an sechs Grundschulen (Henry-van-de-Velde, Goldberg, Im Kley, Emil-Schumacher, Emst und Spielbrink) mit Texten aus Weihnachtsgeschichten statt.

Die Kinder und Jugendlichen, die die Liselotte-Funcke-Schule besuchen, sind verschieden. Sie haben unterschiedliche Begabungen, Charaktere, Startbedingungen, Lerntypen, Lerntempi und Interessen bis hin zu unterschiedlichen familiären, sozialen und kulturellen Hintergründen. So individuell wie sie sind, wird erfahrungsgemäß auch ihr Lernweg sein. Keine einzelne Methode und kein einzelner Lernweg kann also für sich alleine den Unterschieden gerecht werden. Ab der 5. Klasse ist deshalb das Selbstgesteuerte Lernen (SegeL) im Stundenplan verbindlich verankert.

SegeL an der Liselotte-Funcke-Schule findet abwechselnd in Einzelarbeit, Partnerarbeit oder Gruppenarbeit und wahlweise im Klassenraum, im SegeL-Raum oder in einem der Computerräume statt. Sie enthält sukzessive folgende beispielhaft genannte Unterrichtsmethoden und -verfahren:

  • das Gruppenpuzzle (Schülergruppen bearbeiten Teilthemen eines Gesamtthemas und müssen danach in neuen Gruppen jeweils ihr Thema vorstellen),

  • das Stationenlernen (Schülerinnen und Schüler müssen in freier Zeiteinteilung, beliebiger Reihenfolge und Sozialform Wahl- und Pflichtaufgaben in Stationen bearbeiten),

  • die Freiarbeit (Schülerinnen und Schüler wählen ihre Themen nach ihren eigenen Interessen und bearbeiten sie in ihrer eigenen Lernstruktur),

  • Projektarbeit (Schülerinnen und Schüler bearbeiten ein gemeinsam ausgewähltes Thema über einen längeren Zeitraum).

 

Mithilfe solcher Methoden lernen die Kinder:

 

  • sich selbst Ziele zu setzen,

  • den eigenen Lernprozess zu planen,

  • zu entscheiden, welche Hilfen sie benötigen,

  • geeignete Lernstrategien auszuwählen und dazu unterschiedliche Lernmedien zu nutzen,

  • den Erfolg ihrer Bemühungen selbst zu beobachten und zu bewerten.

 

 

 

Die Liselotte-Funcke-Schule arbeitet mit dem Lehrwerkverbund „Mathewerkstatt“ aus dem Cornelsen Verlag. Neben einer klaren didaktischen Grundgliederung aller Kapitel (ErkennenOrdnenVertiefen), vielen niveaudifferenzierenden Aufgabenformaten und der Möglichkeit, entdeckende Lernverfahren durchzuführen, fällt im Schülerbuch die Checkliste an den jeweiligen Kapitelenden positiv auf. Hier kann jeder Schüler eigenständig vor der Klassenarbeit prüfen, in welchen Teilbereichen der Lernbedarf noch groß ist und wo bereits Kompetenzen hinreichend groß sind. Zudem erhalten die Schüler Rückverweise auf einzelne Übungsaufgaben im Schulbuch, wenn der Lernertrag in einzelnen Feldern noch zu wünschen übrig lässt.

Eine Besonderheit des Lehrwerkverbunds ist die gezielte Auslagerung der Grundrechenarten, sie werden in zwei Sonderheften thematisiert: Diese bewusste Verteilung eines „klassischen Unterrichtsstoffes“ auf das ganze Schuljahr ermöglicht es, diesen Themenbereich regelmäßig zu trainieren. Mit dem Sonderheft „Rechenbausteine - Selbsttest“ nehmen die Schüler eigenständig eine individuelle Selbstüberprüfung vor. Das andere Sonderheft „Rechenbausteine - Trainingsheft“ strukturiert danach die individuelle Aufarbeitung von Lücken bzw. die individuelle Weiterarbeit im Sinne einer Vertiefung für leistungsstarke Schüler.

Sowohl der Materialblock (farbige Kopiervorlagen) als auch der Zugriff auf das digitale Lehrwerk über die internetbasierte Lernplattform „Scook“ ermöglichen in den SegeL-Stunden wie auch in den „normalen“ Fachstunden einen handlungsorientierten Unterricht. Denn durch die Einführung interaktiver Smartboards besteht die Möglichkeit (ähnlich wie beim Digitalen Unterrichtsassistenten im Fach Englisch, Klett-Verlag) die Tafel multifunktional zu nutzen – sowohl durch den Lehrer als auch durch die Schüler.

Ergänzend können in den Computerräumen, die für die SegeL-Stunden frei geblockt sind, einfache Lernsoftware-Lösungen wie die Lernwerkstatt, frei im Web verfügbare Aufgabenformate („Aufgabenfuchs“) oder auch internetbasierte Übungs-Angebote der Lehrwerksreihe genutzt werden. Die dafür benötigten Mediencodes finden die Schüler in ihrem Schülerbuch.