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1. Wie lange besucht mein Kind die Sekundarschule, welche Abschlüsse sind möglich?

Die Sekundarschule umfasst die Jahrgänge 5 bis 10. Es können alle Schulabschlüsse der Sekundarstufe I erworben werden:

mittlerer Schulabschluss („Fachoberschulreife“) mit Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe („Qualifikationsvermerk“),

mittlerer Schulabschluss („Fachoberschulreife“),

Hauptschulabschluss (nach Klasse 10) und

Hauptschulabschluss nach Klasse 9.

 

2. Kann mein Kind an der Sekundarschule das Abitur ablegen?

Die Liselotte-Funcke-Schule hat keine eigene gymnasiale Oberstufe. Sie ist aber eine verbindliche Kooperation mit Schulen eingegangen, die eine eigene Oberstufe haben:

mit dem Fichte-Gymnasium,

mit der Fritz-Steinhoff-Gesamtschule und

mit dem Käthe-Kollwitz-Berufskolleg.

 

Der Vorteil: Schüler, die an der Sekundarschule die Fachoberschulreife mit der Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe erreichen, haben die Garantie, danach die gymnasiale Oberstufe einer Kooperationsschule besuchen und dort das Abitur ablegen zu können. Dies entspricht dem G9-Weg: sechs Jahre in der Sekundarstufe I (Klassen 5-10) plus drei Jahre in der gymnasialen Oberstufe. Schüler, die diesen Weg wählen, haben also im Vergleich zu G8-Gymnasiasten ein Jahr mehr Zeit, um zum Abitur zu gelangen.

 

3. Für welche Kinder ist die Sekundarschule geeignet?

Die Liselotte-Funcke-Schule möchte und soll die Leistungsheterogenität der Gesellschaft abbilden und nimmt deshalb im Prinzip alle Kinder auf – unabhängig von der Empfehlung ihrer Grundschule. Am Ende der Schullaufbahn können alle Schüler einen leistungsgerechten Abschluss erreichen. Schüler, die den Mittleren Abschluss mit dem Qualifikationsvermerk erworben haben, können ihre schulische Laufbahn in der gymnasialen Oberstufe einer Kooperationsschule fortsetzen.

 

4. Ist die Sekundarschule eine Gesamtschule „light“?

Der Vergleich zwischen diesen beiden Schulformen liegt nahe, es gibt aber einen zentralen Unterschied: Unsere Sekundarschule wird deutlich kleiner und übersichtlicher sein als eine Gesamtschule. Während Gesamtschulen mindestens als 4-zügige Schulen mit gymnasialer Oberstufe konzipiert sind (ungefähr 900 Schüler oder mehr), wird die Liselotte-Funcke-Schule nur 3 Züge haben (ungefähr 450 bis 500 Schüler).

 

5. Ist mein Kind ein Versuchskaninchen für ein neues Schulmodell?

Klare Antwort: Nein! Die Eckpunkte, die der Sekundarschule zugrunde liegen, werden in anderen Bundesländern schon seit einigen Jahren umgesetzt. Es geht nicht um revolutionäre Neuerungen, vielmehr werden bekannte und erprobte Konzepte genutzt. Gemeinsames Lernen etwa ist in allen Grundschulen (!) und Gesamtschulen seit Jahrzehnten selbstverständlich. Ganztagsunterricht ist inzwischen auch an vielen Gymnasien üblich. Lehrpläne und Lernmaterialien der Sekundarschule orientieren sich an der erfolgreichen Arbeit der Gesamtschulen. Das Lehrpersonal, das an Sekundarschulen zum Einsatz kommt, hat die gleiche wissenschaftliche Ausbildung erhalten, wie es bei Lehrkräften an Realschulen, Gesamtschulen und Gymnasien der Fall ist. Und abschließend: Auch die Sekundarschule ist wie jede andere Schulform an die Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz gebunden. Ihre Schüler nehmen genauso an zentralen Abschlussprüfungen teil und werden entsprechend darauf vorbereitet.

 

6. Wie wird in der Liselotte-Funcke-Schule gelernt?

In den Jahrgängen 5 und 6 wird in unserer Sekundarschule gemeinsam gelernt: im Klassenverband. Dies bedeutet nicht, dass alle Schüler zur selben Zeit immer das Gleiche machen. Durch den Einsatz offener Unterrichtsmethoden und Arbeitsformen aus dem Bereich des Kooperativen Lernens werden verschiedene Lernansprüche und unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten berücksichtigt. Zudem ist im Konzept der Schule das Selbstgesteuerte Lernen (SegeL) verankert. Es vertieft vor allem die Arbeit in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Wichtiger Teil dieses Konzepts ist es, dass die Lehrkräfte in den SegeL-Stunden der Jahrgänge 5 und 6 die Lerngruppen aufteilen und neben dem Klassenraum auch die Computerräume nutzen können.

Darüber hinaus stellt sich die Liselotte-Funcke-Schule den Herausforderungen des digitalen Lernens und ist z. B. dazu übergegangen, in den Klassen- und in den Fachräumen anstelle klassischer Kreidetafeln interaktive Smartboards einzusetzen, die einen schnellen und didaktisch sinnvollen Einsatz moderner Medien und neuer Lernsoftware ermöglichen.

 

7. Wie wird – abgesehen von der Lernkultur – ein hohes Leistungsniveau erreicht?

Ab Klasse 7 können die Schüler je nach Interesse, Neigung und Leistungsvermögen ein Wahlpflichtfach belegen. Das Angebot orientiert sich u. a. am Profil der gymnasialen Oberstufen unserer Partner, aber auch an den guten räumlichen Voraussetzungen vor Ort: So gibt es neben Französisch (zweite Fremdsprache) auch je mindestens ein Angebot aus dem MINT- und dem musisch-künstlerischen Bereich; im laufenden Schuljahr sind es Französisch, Naturwissenschaften, Arbeitslehre (Schwerpunkt Technik), Gesellschaft und Umwelt sowie Künstlerisches Gestalten.

Beginnend in Klasse 7 werden die Fächer Mathematik, Englisch, Deutsch und Naturwissenschaften in zwei Leistungsniveaus angeboten: als Erweiterungs- und als Grundkurse. Damit können wir auf höhere Leistungsanforderungen für Schüler, die einen mittleren Schulabschlusses anstreben, ebenso eingehen wie auf weniger leistungsstarke Schüler. Zu Beginn der 8. Klasse können die Schüler zwischen einer weiteren Fremdsprache (Spanisch) oder weiteren Neigungsfächern wie z. B. Informatik wählen.

 

8. Wie ist der Ganztag gestaltet?

Die Unterrichtszeiten reichen montags, mittwochs und donnerstags von 8.00 Uhr bis 15.45 Uhr, dienstags und freitags von 8.00 Uhr bis 12.40 Uhr. Der Unterricht wird durch Arbeitsstunden, Arbeitsgemeinschaften, die Klassenratsstunde, sinnvolle Pausenangebote und individuelle Freizeit ergänzt. Übungs- und Lernzeiten sind in diesen rhythmisierten Tag integriert.

Ein warmes Mittagessen wird an allen Tagen während der einstündigen Mittagspause in der Mensa angeboten, gemäß Eltern-Gründungskonsens vom 16.06.2014 ist es an drei Tagen für die Jahrgänge 5 und 6 verbindlich. Diese kompromissorientierte Regelung hat sich als sinnvoll erwiesen, da sie für die Herausbildung sozialer Klassenstrukturen sehr nützlich war.

 

9. Welchen Einfluss haben Eltern auf die „Richtung“ der Sekundarschule?

Gerade an einer neuen, im Aufbau befindlichen Schule wird viel Wert auf die Mitwirkung der Eltern gelegt. Hier besteht die Chance, gemeinsam eine neue, gute und erfolgreiche Schule zu gestalten. So hat die Liselotte-Funcke-Schule, wie jede andere Schule auch, eine Steuergruppe und eine Schulkonferenz. In beiden Gremien sind engagierte Eltern eingeladen, sich gleichberechtigt mit den Lehrkräften einzubringen – und manche tun dies auch … !

 

10. Wann kann ich mein Kind anmelden?

Die Anmeldetermine für den kommenden Jahrgang 5 werden wir ab Januar auf der Startseite der Homepage veröffentlichen.

Die Anmeldungen an der Liselotte-Funcke-Schule finden zeitgleich mit denen an anderen weiterführenden Schulen (Gymnasien, Realschulen, Hauptschulen) statt.

Ausnahme: Die Anmeldungen an den Gesamtschulen finden zuvor statt. Sollte Ihr Kind dort einen ablehnenden Bescheid erhalten, haben Sie ausreichend Zeit, noch eine Anmeldung an einer Sekundarschule vorzunehmen.